Die optimale sitzposition


Die korrekte Sitzposition schützt nicht nur vor Rücken- und Knieschmerzen, sie ist auch ausschlaggebend für eine optimale Kraftübertragung auf die Kurbel. Die optimale Sitzposition wird durch die Berücksichtigung von sechs Merkmalen erreicht:

1. Sitzhöhe

Als Sitzhöhe wird der Abstand zwischen Sattel und Pedale bezeichnet.
Um die Sitzhöhe korrekt einzustellen, setzen Sie sich auf den Sattel und drehen die Kurbel in die senkrechte Position. Nun sollte die Ferse Ihres ausgestreckten Beins die Pedale gerade eben erreichen. Bei richtiger Fußstellung auf dem Pedal (Fußballen auf der Pedalachse) hat das Bein nun eine leichte Beugung.

2. Sattelposition

Die Sattelposition beschreibt die horizontale Stellung des Sattels gegenüber der des Kurbellagers. Sie lässt sich verstellen, in dem man den Sattel an der Sattelstütze vor- oder zurückschiebt.

• Liegt die Sattelposition zu weit hinten, sinkt die Effektivität.
• Steht der Sattel zu weit vorne, sind Knieprobleme zu erwarten.

Zum Einstellen der optimalen Sattelposition setzen sie sich auf den gelockerten Sattel und bringen die Kurbel (bei korrekter Fußstellung auf dem Pedal) in die waagerechte Stellung.

Denken Sie sich jetzt von der vorderen Kniescheibe abwärts eine senkrechte Linie, so muß diese exakt durch die Pedalachse verlaufen.

• Ist die Senkrechte vor der Pedalachse, schieben Sie den Sattel weiter nach hinten.
• Steht die Senkrechte hinter der Pedalachse, schieben Sie den Sattel nach vorn.

Anschließend schrauben Sie den Sattel wieder fest.

Um Ungenauigkeiten bei der Messung vorzubeugen, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Fahrrad gerade steht. Am besten lassen Sie die Messung der Senkrechten von einem Helfer vornehmen.

Durch das Verschieben des Sattels auf der Sattelstütze, können Sie die Qualität Ihres Radelspasses entscheidend beeinflussen.

3. Lenkerhöhe

Die Eigenschaften des Lenkers haben eine hohe Bedeutung für die optimale Sitzposition. Als Lenkerhöhe wird der Höhenunterschied zwischen Lenker und Sattel bezeichnet. Um Rückenproblemen vorzubeugen, sollten Sie sich für eine möglichst aufrechte Sitzposition entscheiden.

Die Lenkerhöhe stellen Sie ein, indem Sie entweder die Lenkstange aus der Gabel herausziehen bzw. hineinschieben, oder bei einem winkelverstellbaren Vorbau die Steigung variieren.

4. Lenkerneigung

Mit der Lenkerneigung beeinflussen Sie Ihre Handhaltung.
Diese sollte so sein, dass das Handgelenk nicht übermäßig durch Beugung oder Streckung beansprucht wird. So verhindern Sie, dass Nerven oder Bänder eingeklemmt werden oder Blutstau mit Taubheitsgefühl auftritt.

Die Lenkerneigung richten Sie durch das Verstellen des Lenkers an der Vorbauklemme ein. Für optimalen Fahrkomfort empfiehlt sich ein Lenker mit variablen Griffpositionen.

5. Sattelneigung

In der Regel sollten Sie den Sattel waagerecht ausrichten. Bei Druckproblemen an den Sitzknochen oder am Damm verstellen Sie die Sattelneigung in ganz kleinen Schritten, bis Sie die optimale Stellung gefunden haben.

Für die Sattelneigung gibt es keine allgemeingültige Richtlinie, sie orientiert sich vielmehr am persönlichem Empfinden.

6. Sitzlänge

Als Sitzlänge wird die Reichweite vom Sattel zum Lenker bezeichnet.
Diese ist hauptsächlich durch die Rahmengröße bzw. Rahmengeometrie vorgegeben. Sie können die Sitzlänge jedoch durch verändern der Lenkerhöhe und durch einen winkelverstellbaren Vorbau innerhalb gewisser Grenzen variieren. Auch hier gibt es keine allgemeingültige Empfehlung, es zählt wieder das persönliche Empfinden.

• Wenn Sie mit der Winkelstellung des Rückens zufrieden sind, sich aber eingeengt fühlen, so ist die Sitzlänge zu kurz.
• Müssen Sie im aber bei angenehmer Rückenwinkelstellung “lange Arme machen”, so ist die Sitzlänge zu groß.

Reicht der Einstellbereich des Vorbaus nicht aus, müssen Sie Ihn gegen einen längeren bzw. kürzeren austauschen.

Sie sollten nicht versuchen, die für Sie richtige Sitzlänge durch Verschieben des Sattels zu erreichen, da sie so die Sattelposition gegenüber der Pedalachse wieder verstellen.

 

Fazit

Ihre optimale Sitzposition erreichen Sie durch die sorgfältige Einstellung der beschriebenen sechs Merkmale. Diese sind teilweise voneinander abhängig und beinflussen sich gegenseitig. Sie sollten daher in einem zweiten Durchgang die sechs Punkte nochmalig feinjustieren. Anschließend überprüfen Sie zu Ihrer Sicherheit alle Schrauben.